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Metamorphe Zone

Paragneis und Metadiabas

Die ältesten Gesteine des Naturparks Soonwald-Nahe finden sich in der sogenannten Soonvorstufe am südlichen Rand des Soonwaldes bzw. des Lützelsoons. Dieser Bereich markiert eine geologisch seit langer Zeit aktive Grenze, die das Rheinische Schiefergebirge nach Süden begrenzt. Zahlreiche Störungen in der Erdkruste durchziehen und gliedern diesen Bereich, weshalb auch von der Hunsrück-Südrandstörung gesprochen wird. Aber von herausragender Bedeutung ist, dass hier die ältesten Gesteine des Hunsrücks - der Sockel des variszischen Gebirges - in kleinen Aufschlüssen zu entdecken ist.

Es handelt sich um metamorphe Gesteine, die während der kaledonischen Gebirgsbildung tief in der Erdkruste unter extremen Temperatur- und Druckbedingungen entstanden. Ca. 700° C und 3 kbar mussten herrschen, um diese Gesteine entstehen zu lassen. Erst viele Millionen Jahre später, während der variszischen Gebirgsbildungsphase vor ca. 320-290 Millionen Jahren, traten diese Gesteine ihre lange Reise aus einer Erdtiefe von ca. 10 km an die Erdoberfläche an.

Geotop 2 Schloss Wartenstein (Metamorphe Zone, Paragneis)

Standort Geotoptafel (Bing)

Ca. 575 Millionen Jahre alt sind die Paragneise von Schloss Wartenstein. Damit sind diese Gesteine mit Sicherheit die ältesten im Naturpark Soonwald-Nahe. Zu dieser Zeit gab es nur primitives aber schon mehrzelliges Leben auf der Erde, zu extrem und widrig waren die Lebensbedingungen auf einer Erde, die uns heute - 575 Millionen Jahre später - vollkommen unbekannt und fremd vorkommen würde. Dennoch geschieht in dieser Zeit die „kambrische Explosion“, bei der viele Tiergruppen zeitgleich entstanden und die grundlegenden Baupläne bis heute festgelegt wurden.

Die Paragneise von Schloss Wartenstein waren einst gewöhnliche Sedimente eines Meeresbodens. Erst durch extreme Druck- und Temperaturbedingungen tief in der Erdkruste entstand während der kaledonischen Gebirgsbildung der Gneis.

Geotop 5 Schloss Dhaun (Metamorphe Zone, Metadiabas)

Standort Geotoptafel (Bing)

Schloss Dhaun wurde auf ihnen errichtet - Metadiabasen. Mit diesem seltsam anmutenden Begriff umschreibt der Geologe vulkanische Gesteine, vornehmlich untermeerisch ausgetretene Laven, die anschließend metamorph überprägt wurden. Gut lässt sich eine engständige Fältelung der Felsen am Fuß des Schlosses erkennen.

Diese Gesteine haben eine unvorstellbar lange Reise durch die „Gezeiten“ in der Erdkruste hinter sich gebracht. Dagegen wirken die wenigen hundert Jahre Geschichte des Schlosses Dhaun als geradezu unbedeutend.

Geotop 6 Simmertal (Metamorphe Zone, Metadiabas)

Standort Geotoptafel (Bing)

Früher wurden sie aufgrund ihrer typischen Färbung und Ausbildung als Grünschiefer bezeichnet. Es handelt sich um vulkanische Gesteine, vornehmlich untermeerisch ausgetretene Laven, die anschließend metamorph überprägt wurden. Heute bezeichnet der Geologe sie als Metadiabase. Diese Gesteine bilden das Tor zum Kellenbachtal, entlang dem an zahlreichen Stellen weitere Gesteine der Metamorphen Zone aufgeschlossen sind.