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Perm

Sandstein, Andesit und Rhyolith

Im Süden des Naturparks Soonwald-Nahe schließen sich an die Metamorphe Zone Gesteine des Saar-Nahe-Beckens an. Sie entstammen dem Zeitalter des „Perm“ vor ca. 299-251 Millionen Jahren. Wiederum untergliedert kommen im Naturpark permische Gesteine des sogenannten „Rotliegenden“ vor, unterteilt in „Unter-“ und „Oberrotliegendes“.

Wie der Name bereits andeutet, sind rötlich gefärbte Gesteine typisch für diesen Zeitabschnitt. Dies gilt auch für die weltweit auftretenden Vorkommen. Demnach herrschten in dieser Zeit vielerorts trocken-warme Klimabedingungen.

Das Saar-Nahe-Becken kann man sich als großen Auffangtrog für die Verwitterungs- und Abtragungsprodukte aus dem zu dieser Zeit hoch aufragenden Hunsrück (bzw. Rheinischen Schiefergebirge) vorstellen.

Die waldreiche Landschaft des Unterrotliegenden, erkennbar an den noch grauen, gelblichen und grünlichen Gesteinen, wird von Seen und Flüssen durchzogen. Es herrscht ein artenreiches Leben mit zahlreichen Reptilien und Insekten und Muscheln, Fischen und Amphibien.

Zeitgleich mit einer erneuten Hebung des Rheinischen Schiefergebirges einhergehend mit einem starken Vulkanismus, ändern sich auch die Klima- und Landschaftsbedingungen im Verlauf des Oberrotliegenden, erkennbar an den nun überwiegend rötlich gefärbten Gesteinen, erheblich.

Große Gesteinsschuttmengen werden u. a. aus dem sich hebenden Hunsrück an den Nordrand des Saar-Nahe-Beckens transportiert. Zugleich stellt sich ein Vulkanismus mit basischen (Andesite) als auch sauren Gesteinen (Rhyolithen) im Bereich der Hunsrück-Südrandstörung ein.

Geotop 7 Martinsteiner Klotz (Andesit)

Standort Geotoptafel (Bing)

Mächtig erhebt sich der Martinsteiner Klotz an einer besonders engen Stelle des Nahetals über den Ort. Der Klotz ist aus einem harten vulkanischen Gestein aufgebaut (Andesit), der an dieser Stelle in die permischen Sedimente eingedrungen ist.

Die exponierte Lage des Klotzes lässt vermuten, dass der Erzbischof von Mainz im Jahr 1340 während einer Auseinandersetzung mit den Wildgrafen auf Dhaun dort eine Burg errichten ließ und das Nahetal kontrollieren konnte.

Deutlich größere Andesitvorkommen schließen sich in Richtung Kirn an, die dort in einem gewaltigen Steinbruch abgebaut werden. Auch der unter Naturschutz stehende Hellberg gehört in diese Gruppe.

Geotop 11 Staudernheimer Hang (Sandstein)

Standort Geotoptafel (Bing)

Im Staudernheimer Hang verzahnen sich sehr eng und harmonisch das natürlich anstehende Gestein des Unterrotliegenden und aufgesetzte Weinbergsmauern der selben geologischen Zuordnung. Beiden ist die typische gelblich-grünliche Färbung der Sandsteine gemeinsam.

Fossilvorkommen im Unterrotliegend-Gestein sind meist auf lokal eng begrenzte Vorkommen beschränkt. Dort findet sich von fossilen Regentropfenabdrücken bis zum ausgewachsenen Reptil das komplette, facettenreiche Lebensrauminventar einer von Seen und Flüssen geprägten waldreichen Landschaft.

In den umgebenden Orten, z. B. Staudernheim oder Odernheim, wurde der charakteristisch gefärbte Sandstein früher nicht nur zur Befestigung von Weinbergshängen sondern bevorzugt auch zum Errichten von Häusern und Stallungen verwendet.

Geotop 13 Rotenfels (Rhyolith)

Standort Geotoptafel (Bing)

Ein Wahrzeichen des Naturparks Soonwald-Nahe ist der steil aufragende „Rotenfels“ als markantester Teil des Kreuznacher Rhyolithmassiv, der vor ca. 280 Millionen Jahren entstand. Die sauren Magmen drangen tief in die oberrotliegenden Sedimente ein und erreichten nur im östlichen Teil des Vorkommens die damalige Landoberfläche. Insofern ist dieser Vulkanismus nicht mit dem spektakulären, explosiven Vulkanismus zu vergleichen, wie er z. B. aus der Vulkaneifel bekannt ist.

Ebenfalls zu diesem Typus vulkanischer Gesteine gehören die Vorkommen des Lembergs sowie das Nohfelder Rhyolithmassiv.

Die Rhyolithe unterscheiden sich schon durch ihren rötlichen Farbeinschlag von den dunkelgrauen bis schwarzen Andesiten des Kirner Raums. Oft sind große Minerale wie Quarz, Feldspat oder Biotit in der feinkörnigen Grundmasse zu beobachten, die als Einsprenglinge bezeichnet werden.

Geotop 14 Roxheim (Sandstein)

Standort Geotoptafel (Bing)

Der rote Sandstein des Oberrotliegenden am Ortsrand von Roxheim zeigt gegenüber den Sandsteinen des Staudernheimer Hangs dramatische Veränderung in Bezug auf das Klima und die Lebensraumbedingungen. Es herrscht nun ein arides (warm-trockenes) lebensfeindliches Klima vor.

Aus dem sich hebenden Hunsrück wurden große Mengen Gesteinsschutt, meist durch kurzzeitig wirkende Starkregenereignisse ausgelöst, in den Nordrand des Saar-Nahe-Beckens transportiert. Die wüstenhafte Landschaft wechselte durch episodische Überschwemmungsereignisse und langanhaltende Dürreperioden immer wieder ihr Gesicht. Die Bedingungen für ein artenreiches Leben, wie es noch im Unterrotliegenden zu finden war, schränkten sich in dieser Zeit erheblich ein.